Spazwandern bei Schönecken

Entspannte eineinhalb Stunden dauert die gemütliche Runde durch die „Schönecker Schweiz“ am Ortseingang des gleichnamigen Burgfleckens nahe Prüm.

Der Rundweg mit nur 180 Metern Höhenunterschied führt durch eine Kalkmulde, die auch für zahlreiche Fossilienfunde bekannt ist. Um nicht nur unten im Tal zu gehen, empfiehlt es sich nach dem Start am Parkplatz an einem Wasserhäuschen eine Variante links abbiegend und kurz auf dem alten örtlichen Wanderweg „2“ zu wählen.

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Auf dem oberen Weg.

Es geht zunächst von der „Schweiz“ (hier der Link zur Prümer LandTour 2, die die Schönecker Schweiz beinhaltet) weg Richtung Nimstal am Hang entlang und fast hinunter bis zum Eifelbach. Kurz zuvor biegt der Weg aber an einem im Unterholz etwas versteckt angebrachten Holzschild „Schusterley“ scharf rechts ab und führt parallel zum unteren Weg in mittlerer Höhe scheinbar wieder zurück. Doch dann macht er eine Kehre und biegt links ab ins Tal der „Schweiz“. Auf breitem Waldwirtschaftsweg geht es entspannt fast eben an ersten Kalkfelsen vorbei, der größte ist die der Runde den Namen gebende „Schusterley“. Das Massiv macht die „Schönecker Schweiz“ letztlich zur „Schweiz“.

Oberhalb eines Seitentals verlässt die Route den Waldweg und führt kurz über eine geteerte Zufahrt zu einem Tiefbrunnen ins Tal, das am oberen Ende erreicht wird. 500 Meter weiter ist der Scheitelpunkt mit der Gemarkung „Meiersruh“ neben einem Pilgerkreuz der Matthiasbruderschaft Erkelenz erreicht. Am Bachzulauf, den man hier über eine Stahlbrücke überquert, wächst übrigens Bärlauch, Ende März schon erntereif.

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Die Schusterley.

Zurück geht es nun am östlichen Rand über den breiten Wirtschaftsweg. Das Tal schlängelt sich in seinem Verlauf, mal breiter, mal schmaler werdend. An der „Jungfrauley“ wartet eine kleine Wanderhütte für alle Fälle, doch wenige Minuten später ist auch schon der Ausgangspunkt am Parkplatz erreicht.

Wer mag, der schließt eine kleine Runde durch Schönecken an. Entlang der Hauptstraße wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche alte Gebäude restauriert, das Barockgebäude des „Alten Amts“ gehört dazu. Dennoch ist der Sanierungsstau nach wie vor groß.

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Wanderhütte an der Jugfrauley.

Parallel zur Durchgangsstraße verläuft im oberen Teil die historische Von-Hersel-Straße, benannt nach einem mittelalterlichen Burgmannengeschlecht im Dienste der Herren von Schönecken. Hier steht auch Schöneckens ältestes Haus vom Ende des 16. Jahrhunderts, der einstige von-Herselsche Familienbesitz, heute Stammlokal der Schönecker Sodalität – wie der Junggesellenverein hier heißt.

Hauptaufgabe der Sodalen (die Mitglieder) ist die alljährliche Ausrichtung der „Schönecker Eierlage“ am Ostersonntag. Ein Spektakel – wenn es nicht 2020 wie auch 2021 Corona bedingt ausfallen muss.

Von der von-Hersel-Straße aus führen in einem verwinkelten Eck auch steile Stufen hoch zur alten Burgkapelle und der Ruine der Burg „Bellecoste“, die die kleine Siedlung unterhalb am Nimsufer überragt.

Fazit: Insgesamt eine abwechslungsreiche „Spazwanderung“ – nicht mehr Spaziergang aber auch noch keine Wanderung. Für einen gemütlichen Nachmittag ohne Hektik genau das Richtige.

Titelbild: Ziel des kleinen Rundweges ist die „Schusterley“