Schon lange sind die Wanderwege um das pittoreske Monreal in der Verbandsgemeinde Vordereifel beliebt. 2011 wurde der „Monrealer Ritterschlag“, eine Variante, „Deutschlands schönster Wanderweg“. Los geht’s! Wie immer gilt in Corona-Zeiten: Unterwegs Abstand halten und ansonsten viel Vergnügen!
Wie schade, dass man zu Beginn und nach Ende dieser rund viereinhalbstündigen Runde über 15,3 Kilometer auf dem „Traumpfad Monrealer Ritterschlag“ in diesen Wochen nur wie im Freilichtmuseum durch die kleinen Gassen des pittoresken Städtchens spazieren kann. Doch wegen Corona sind derzeit auch im urkundlich erstmals 1229 erwähnten Monreal alle gastronomischen Einrichtungen geschlossen. Lediglich eine Bäckerei am Altstadteingang bietet „Kaffee zum Mitnehmen“ und Kuchen an.

So bleibt es bei faszinierten Blicken auf die ochsenblutrot gefärbten Fachwerkbalken und strahlend weiß verputzten Fassaden. Etwa am 1452 erbauten „Viergiebelhaus“ – heute Rathaus – direkt an der „Nepomuk-Brücke“ mit der Skulptur des Brückenheiligen, der vierköpfigen „Löwengruppe“ und Monreals höchstem Kruzifix.

Über allem ragt die Ruine der „Löwenburg“, unweit die der „Philippsburg“. Doch das hat nun noch gut vier Stunden Zeit. Zunächst geht es über die Untere Elzbrücke, eine von dreien in dunklem Lavastein, die Bauwerke sind mit wuchtigen vorgelagerten Eisbrechern geschützt, am Elzbach entlang aus dem Städtchen hinaus.
Ein alter Hohlweg wurde reaktiviert.
Der „Traumpfad Monrealer Ritterschlag“ führt bald am Ende eines Wohngebietes einen Hang am Bach hinauf. Drei Wanderkilometer weiter wird das munter plätschernde Gewässer im Tal am Schnürenhof passiert, und dann wird’s offenbar historisch. Man hat einen alten Hohlweg den Wald hinauf reaktiviert, heutzutage auch in der Eifel ein eher seltenes Erlebnis. Ziel der Zwischenetappe ist das Gebiet des Juckelsbergs. Hier öffnet sich ein weit ausschwingendes Tal mit Fernblick über die Vulkankuppen der Osteifel.

In großen Serpentinen führt der Weg nun leicht bergan, schließlich auf der Höhe wird überraschend eine Obstbaumschule passiert. Der Weg führt zur nahen L98, jenseits davon im Wald wieder weiter hinauf auf eine von alten Krüppeleichen bestandene Kuppe. Nach nur wenigen Metern des folgenden Abstiegs in engen Scheifen ins Thürelztal dann eine Bank mit schönem Blick ins Tal, durch das auch die Gleise der Lahn-Eifel-Bahn (Kaisersesch-Andernach-Koblenz-Gießen) führen. Monreal liegt an der Strecke und hat am Stadtrand seinen Bahnsteig neben dem alten Stellwerk, das heute eine Gaststätte ist.
Wie kurz zuvor bleibt die Strecke ein kurzweiliges Auf und Ab über Felssättel und -hänge. Wer dem Pfad etwa zunächst folgt, kommt unvermittelt an die Abbruchkante zur L 96, für die an dieser Stelle offenbar das Gestein weggesprengt wurde. Jenseits der Straße wartet da schon die nächste Idylle auf schmalem Grat, kurz mit dem Elzbach zur Einen und der zufließenden Thürelz zur anderen Seite.

An der Abbiegung zum Monrealer Sportplatz empfiehlt sich dann nicht die Abkürzung zurück ins Städtchen, sondern der Weg in den letzten Pfad. Knackige 100 Höhenmeter sind zu überwinden, die sich lohnen. Denn es wartet die Schlusskurve mit Burgenbesuch im Doppelpack.

Über einen teilweise etwas ausgesetzten Pfad am Hang geht es zunächst zur Ruine der Philippsburg, dann weiter – es stehen Alternativstrecken zur Verfügung – zur mächtigen Ruine der Löwenburg. Und immer wieder hat man den freien Blick auf Monreal im Tal. Wie eine kleine Modellstadt wirken die Gassen und die eng gebauten alten Häuschen. Auf halber Höhe sind auch die Bahngeleise wieder da, die unter der Löwenburg im Tunnel verschwinden.
Stufen eines alten Weges führen schließlich von der Löwenburg hinab ins Städtchen. Der „Monrealer Ritterschlag“ endet an der Pfarrkirche. Dass so viel Idylle hier im Tal auch zum Drehort für die Krimiserie „Der Bulle und das Landei“ taugte, davon ist man spätestens jetzt überzeugt.
Titelbild: Blick auf die Nepomuk-Brücke und die Fachwerkarchitektur in Monreal.-