Die Brücke

2015 wurde die Hängeseilbrücke Geierlay unterhalb von Mörsdorf im Rhein-Hunsrück Kreis eröffnet, die auch viele Besuchende aus der Eifel anlockt. Ein Besuch auf der „schönsten“ ihrer Art laut Eigenwerbung, die aber nicht mehr die längste hierzulande ist.

Denn mit 360 Metern Länge ist die Brücke im Vorderhunsrück um 98 Meter kürzer als die 458 Meter lange Hängeseilbrücke über den kleinen Fluss Rappbode im Harz.

In 100 Metern Höhe spannt sich die Hängeseilbrücke an der Geierlay über das Tal des Mörsdorfer Baches . 85 Zentimeter breit ist der Bohlenweg. Die Brücke hat 57 Tonnen Eigengewicht und trägt 50 Tonnen, was circa 600 Personen entspricht. In sechs Monaten Bauzeit wurde die Brücke für 1,2 Millionen Euro errichtet und am 3. Oktober 2015 eröffnet.

Seitdem hat sich durch den ausgelösten Besucherandrang das Leben im Dorf Mörsdorf vor allem in den Sommermonaten und an den Wochenenden drastisch verändert. Mitten im Ort wurde ein Besucherzentrum eröffnet, daneben ein kostenpflichtiger Parkplatz. Weitere – kostenfreie – Parkplätze entstanden am Dorfrand, von denen es einen eigenen Shuttle-Service zum Besucherzentrum gibt. An den Wochenenden wird sogar der Ascheplatz des örtlichen Fußballvereins genutzt.

In Mörsdorf selbst ist eine überproportionale Gastronomie entstanden, Imbisswagen stehen an den Straßenrändern, natürlich auch an den beiden Brückenzugängen.

Mit Beginn der Corona-Beschränkungen wurde der bis dahin kostenfreie Zugang über die Brücke, die Teil von mehreren Wanderwegen, darunter zwei der beliebten „Traumschleifen“ ist, in einem Einbahnstraßensystem reguliert und kostenpflichtig.

Nun sind verschieden lange Spaziergänge oder sogar Kurzwanderungen nötig, um zurück nach Mörsdorf zu kommen. Am Ende dieser Rückwege steht logischerweise immer ein mehr oder weniger steiler Anstieg. Die Querung der Brücke ist damit nicht mehr barrierefrei!

Warnen muss man Anreisende vor den Kosten, die anfallen können: Das Ticket zur Brücke kostet je nach Buchung vor Ort 5, Online – was zu empfehlen ist, um Warteschlangen  an der Kasse zu umgehen – aber sogar 6 Euro. Die Parkgebühren auf dem Parkplatz im Ort betragen satte 2,50 Euro pro Stunde.

Dennoch: Einen Besuch wert ist die Hängeseilbrücke an der Geierlay allemal –  vielleicht lieber nach Ende der „Corona-Beschränkungen“, wenn ein Zugang wieder kostenfrei und in beide Richtungen möglich sein wird. (sli)

INFO:
http://www.geierlay.de