Zur Ginsterblüte ist diese knapp 20 Kilometer lange mittelschwere Runde entlang und oberhalb der Irsen ein besonderes Naturerlebnis. Allerdings blieben angesichts des kühlen Wetters die hier ebenfalls zu findenden bis zu 550 Schmetterlingsarten bis auf wenige Einzelexemplare aus.
Die Farbe der Eifel ist gelb. Wann wäre das sinnfälliger als im Frühling, wenn Klee, Löwenzahn, Raps und eben der Ginster nacheinander und auch gleichzeitig um die Wette blühen. So ist gerade das Tal der Irsen unterhalb von Irrhausen am Übergang des Islek in die Südeifel in diesen Tagen streckenweise ein einziges gelbes Blütenmeer. Ginsterheiden, Ginster am Wegesrand, Ginster der üppig an Hecken blüht, dazu im Verlauf auf den Höhen die letzten leuchtend-gelben Rapsfelder: Alles das bietet diese Runde, deren Profil sich auf halber Strecke komplett ändert.



Wasserfall mit Fischtreppe unterhalb des Stausees, die Irsen im Wald, Wegepunkt an der Kreisstraße nach Falkenauel.
Der Beginn der Eifelgold-Route am Campingplatz/Waldpark am Irsenufer, dem Zugang zum folgenden Naturschutzgebiet Irsental, ist zunächst ein Versprechen. „Willkommen im Tal der Schmetterlinge“ heißt es auf wuchtigen Basaltstelen. 550 verschiedene Arten seien im Irsental nachgewiesen, von denen 145 auf der „Roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tierarten stehen.
Davon ist am Pfingstsonntag 2021 angesichts des kühlen bewölkten Wetters allerdings kaum etwas zu sehen. Einzelne Exemplare flattern zwar stellenweise ums „Eifelgold“ herum, doch ansonsten herrscht Schmetterlingsmäßig noch eher Winterruhe.

Entlang des Baches geht es die ersten acht der rund 20 Kilometer auf leicht welligem Terrain Richtung Süden. Die Irsen führte nach ergiebigen Regenfällen der vergangenen Tage viel Wasser, das auch über zahlreiche Zuflüsse wie von Dasbach, Danerbach, oder Wurmichtbach kommt. Die drei Bäche werden auf dieser Route im ersten Teil passiert und überquert.
Kräftig rauscht zunächst der Wasserfall unterhalb des „Waldparks“ – mit Fischtreppe am Rand – aus einem künstlich angelegten Staubecken. Durch den Wald plätschert es später munter über zahllose kleine Bachschnellen, an satt-grünen Wiesen fließt die Irsen vorbei, an der Karlshausener Mühle im Daleidener Ortsteil Falkenauel ist aus dem Bach kurz ein ruhiger „Eifelfluss“ geworden.
Hier ändert sich jenseits der Flussbrücke das Profil des Rundweges. Aus einem gemütlichen Schlendern bachabwärts wird ein mit einem längeren und zwei kurzen, knackigen Anstiegen gespickter Weg bergauf. Jetzt wird der größte Teil der zu absolvierenden rund 500 Höhenmeter bewältigt.

Lohn der Anstrengungen des Aufstiegs auf breiten Wirtschaftswegen aus dem Kerbtal der Irsen heraus sind schnell wunderbare Blicke ins idyllische Bachtal und später, oberhalb von Neuhof, über die Höhen des Islek hinweg und Richtung Dasburg und das Ourtal.
Der Weg ist nun ungleich abwechslungsreicher geworden. Und auch der „Ginsteranteil“ nimmt deutlich zu. Oberhalb der Willibrord-Kapelle am Ortseingang von Daleiden etwa ist so eine traumhaft „gelbe Ecke“ an einer alten Wanderbank. Je nach Sonnenausrichtung des Standortes ist die Blüte des „Eifelgoldes“ schon weiter fortgeschritten.

Es geht nun oberhalb von Daleiden weiter, das große Kriegsgefallenendenkmal mit einer weiten Basaltsteinrotunde und einer Pietà in der Mitte wird passiert, danach der „Waldkindergarten“ der Grund- und Primarschüler des Ortes.
Es beginnen die letzten rund fünf Kilometer. Es geht wieder abwärts ins Bachtal und durch eine Ginsterheidelandschaft. Rosa-weiße Obstbaumblüten ergänzen das Farbspektrum, das zudem neben sattem Gelb auch die verschiedensten Frühlingsgrüntöne der Wälder prägt. In der Ferne grüßt die schmale Pfarrkirche von Irrhausen.

Kriegsgefallenengedenkstätte von Daleiden.
Schließlich biegt die „Eifelgold-Route“ im Tal in eine Tundra-Landschaft ein: Birken, Steppengras, Teiche und Nebenarme des Eifelflüsschens. Tot- und Treibholz wirken stellenweise wie zu Bündeln gestaut.
Zwar nicht hier, aber weiter am Unterlauf der Irsen bei Sevenig könnten das auch Bauten der dort wieder seit Jahrzehnten nachgewiesenen Biber sein. Wer die Großnager sehen möchte, sollte eine geführte Biberwanderung buchen.
Dafür ist blühendes „Eifelgold“ auf dieser Route derzeit garantiert. Ein eigener kurzer Rundweg im Bereich des „Waldparks“ ist auch barrierefrei angelegt.




Eingangstor zum Wanderweg in Daleiden, Ginsterheide oberhalb des Irsentals, Pfad, Tundra-Landschaft mit Birken, kleinen Tümpeln und Steppengras.
Titelbild: Bank oberhalb von Daleiden.