Der „Förstersteig“ gehört zu den bekanntesten „Traumpfaden“ – wohl auch wegen des Waidmanns-Heil-seligen Namens. Und sonst? Eifelschreiber wollte es genauer wissen. Wie immer gilt in Corona-Zeiten: Unterwegs Abstand halten und ansonsten viel Vergnügen!
Halali, der Forstmann grüßt! So, oder so ähnlich lautet das Motto unter dem man sich als gut gelaunter Zeitgenosse auf den „Förstersteig“ macht. Der ist einer der sechs als „schwer und anspruchsvoll“ klassifizierten 27 „Traumpfade“. Hier auf 16,9 Kilometern über drei Hügel im Mayener Vorderwald.

Start und Ziel ist der Parkplatz am Lerchenweg oberhalb von Kürrenberg. Vorbei an einem Baumkletterpark geht es flott zum „Traumpfadportal“, worunter etwa am „Koberner Burgpfad“ selbstbewusst ein kleiner Bogen mit großem Schriftzug verstanden wird, hier aber nur die übliche Tafel mit der Überblickskarte.
Das obere Ruppental geht es zunächst hinab, am kleinen Eiterbachweiher vorbei und einen schönen Pfad entlang den ersten Anstieg hinauf zur Luisenplatzhütte. Von hier aus fällt der Blick auf Mayen und bei schönem Wetter – wie dankenswerterweise an diesem Tag – übers Maifeld bis ins Rheintal.

Überhaupt die Perspektiven: Sie lohnen diese Runde. Vom wenige hundert Meter entfernten „Altener Tempelchen“ blickt man auf die steilen Basaltsteinbruchwände gegenüber mit dem Ort St. Johann oben drauf. Die Wohnbebauung reicht bis hart an die Abbruchkante.
Jetzt geht der Steig zunächst weiter durch Mischwald hinauf in Richtung des „Fünfkant-Steins“, an der Gemarkung trafen einst fünf Kleinterritorien zusammen, der Basaltstein erinnert an die Gemarkungskuriosität auf dem Plateau mitten im Wald. Heute treffen sich hier verschiedene Wanderrouten. Den „Schilderwald“ am Kreuzungspunkt gilt es zu verstehen.

Über einen steilen Pfad, dann breiten Waldweg geht es hinab ins Nettetal. Am derzeit wegen Corona geschlossenen Restaurant „Hammes Mühle“ gibt es eine Eifel-Spezialität auf einem Tisch unter dem Sonnenschirm vor dem Eingangstor: Frisch zubereiteter Bärlauch-Pesto im Glas zum günstigen Förstersteigwanderer-Preis.
Wenige Meter weiter ist auch Schloss Bürresheim derzeit nicht zu besichtigen, so bleibt der Anblick des Gemäuers mit dem barocken Ziergarten davor. Dann, den Steig wieder ansteigend, ist talseitig das Schloss in seiner ganzen Breite zu sehen. Der rückwärtige Teil wurde offenbar einst zerstört und ist heute Ruine.

Eine ganze Zeit später belohnt die folgenden Anstiege an Wanderbänken die Blicke ins Nette- und dann ins Nitzbachtal, bevor es zur Umrundung des Schafkopfs und dann über die Kuppe des Scheidkopfs geht. Damit schließt sich fast schon der Kreis, der so anstrengend nicht zu bewältigen ist, wie es das Höhenprofil mit 509 Metern Unterschied zunächst andeutet.
Der „Förstersteig“ ist eine abwechslungsreiche Runde, der irgendwie das gewisse Etwas fehlt – vielleicht war’s doch der Förster oder die Försterin. Die Waidleute hatten an diesem traumhaft schönen Apriltag im Mayener Vorderwald offenbar anderes zu tun, als auf „ihrem“ Steig unterwegs zu sein.
Titelbild: Luisenplatz mit Blick auf Mayen