Das ist ein „Traumpfad“, der seinen Namen verdient! Von Brodenbach an der Untermosel führt er zur Ehrenburg und schließlich zu einer spektakulären Aussichtshütte über dem Moseltal. Wie immer gilt in Corona-Zeiten: Unterwegs Abstand halten und ansonsten viel Vergnügen!
Manchmal ist schön auch schön anstrengend. Beides gilt für den „Bergschluchtenpfad Ehrenburg“, einen 18,6 Kilometer langen „Traumpfad“, der in Brodenbach beginnt. Es empfiehlt sich in diesem Fall Wanderstöcke zur Hand zu haben und eine gewisse Trittsicherheit – alles Voraussetzungen für ein Wandererlebnis auf gut 18 Kilometern.
Eifelschreiber ist diesen Weg zudem gegen den Uhrzeigersinn gegangen, was den Vorteil hat, dass das „Schönste“ nicht zu Beginn, sondern erst zum Schluss kommt.

Zunächst geht es in dieser Variante daher den „Sonnenringpfad“ hinauf auf eine alten Wanderpfad direkt am Felshang entlang. Der Blick die steile Waldschlucht hinab ist beeindruckend, allerdings sollte man genauso die vielen Wurzeln auf dem schmalen Bergpfad im Auge behalten.
Ein Auftakt nach Maß für diesen Rundweg, der dann erst wieder hinab ins Tal und in der Folge über einen teilweise geschotterten Wirtschaftsweg hinauf zur Ehrenburg führt, die das ganze Brodenbachtal beherrscht. Direkt unter der Zugbrücke führt der „Traumpfad“ vorbei. Auch an einem historischen eisernen Gefangenenkäfig. Wie etwa am Turm von St. Lamberti in Münster – dort für die „Wiedertäufer“ – diente er einst als Abschreckung: Verurteilte wurden, in eiserne Handschellen gelegt, unmittelbar vor den wuchtigen Mauern ausgestellt

Wer die Route des Weges nun gegen den Uhrzeigersinn gewählt hat, dem bleibt wenige Minuten später eine steile, enge Rampe hinauf durch einen tief eingeschnittenen Waldcanyon erspart. Stattdessen geht es den Pfad steil hinab ins Brodenbachtal und zur – angeblich von den Germanen verehrten Gemarkung „Donnerloch“ an einem kleinen Wasserfall des Bachs.
Dafür folgt wenig später nun ein sich über gut 30 Minuten ziehender Anstieg durch Mischwald hinauf zur Kuppe des Langen Bergs und nach Nörtershausen. Oben angekommen ist der Blick ins Moseltal und bis in die Vulkane der Osteifel Lohn genug für die Anstrengungen. Am Wegesrand blühen die ersten Obstbäume und Sträucher.

Diese Runde endet mit einem steilen Abstieg durch Mischwald, dann durch Krüppeleichen auf einem erneut schmalen Pfad zu einem ausgesetzten Felssporn. Hier steht die Schutzhütte „Teufelslay“, der ausgesetzte Platz auf dem schroffen Felshang eröffnet einen spektakulären Blick auf die Mosel bei Brodenbach und Löf am gegenüberliegenden Ufer.
Auf dem Felsgrat geht es dann entlang und dann einen erneut steilen, engen Pfad entlang eines wilden Bachcanyons zurück zum Ausgangspunkt.
Kompliment an die Tourenplaner dieses „Traumpfads“: Diese fünfeinhalb Stunden waren alle Mühen wert!
Titelbild: Blick auf die Ehrenburg